Ein Beruf, der andere stark macht

Ausbildungsberuf Heilerziehungspflege (Bachelor Professional in Sozialwesen), schon mal gehört?

 

Es gibt Berufe, die kennen nur wenige. Manchmal verbergen sich spannende Arbeitsinhalte und gute Zukunftsperspektiven damit. Der Beruf des Heilerziehungspflegers bzw. der Heilerziehungspflegerin (kurz HEP) ist so einer. „Wir sind sozialpädagogische Fachkräfte für Teilhabe und Selbstbestimmung. Wir begleiten Menschen mit Behinderung bei der Umsetzung ihrer Vorstellungen von Lebensqualität“, sagt Tim Krüger
von der Stiftung Waldheim. Einer, der es wissen muss, denn Krüger arbeitet seit 26 Jahren als HEP in der sozialen Einrichtung. „Erst Zivildienst, dann Ausbildung, nach einigen Jahren leitende Position im Bereich Kinder und Jugendliche und nun Ausbildungsleiter“, skizziert er seinen Werdegang in der Stiftung Waldheim.

 

 

Jedes Jahr bildet das Waldheim rund 60 junge Erwachsene in fünf verschiedenen Ausbildungsberufen aus, darunter auch Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes. „Das Interesse dieser jungen Menschen für einen sozialen Beruf zu wecken, ist nicht immer leicht, denn viele wissen nicht, was sich hinter dem eher sperrigen Begriff ‚Heilerziehungspflege‘ eigentlich verbirgt“, findet Tim Krüger: „Eigentlich sind wir Alltagshelfer“.

 

Die Aktion Mensch definiert es so: „Eine Beeinträchtigung stellt nicht ein Defizit oder eine Abweichung dar, sondern ist Teil der Vielfalt menschlichen Lebens.“ Weil viele Menschen mit Behinderung ihr Recht auf Teilhabe nicht ausreichend wahrnehmen können, lernen HEPs, ihnen individuelle Assistenz und qualifizierte Unterstützung zu geben.

 

Das Ziel ist, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und zwar in allen Lebensbereichen: Auf der Arbeit, in der
Schule, in der Freizeit und beim Wohnen. Die duale Ausbildung ist staatlich anerkannt und trägt die Bezeichnung
„Bachelor Professional in Sozialwesen“. Sie dauert drei Jahre; zwei Tage in der Woche gibt es Unterricht an einer Fachschule und drei Tage die Woche Praxisarbeit in einer sozialen Einrichtung. Die Azubi-Gehälter können recht stark variieren, in Niedersachsen zahlen die meisten Sozialunternehmen rund € 1.100 im Monat.


Mit uns stark fürs Leben
Nach der Ausbildung sind HEPs sehr gefragte Fachkräfte, die nicht nur in der Eingliederungshilfe arbeiten können, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Sozialwesens. Die Verdienstmöglichkeiten liegen im Schnitt zwischen 3.050 bis 3.950 € (Stand 2023).

www.sozialbewegtwas.de